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Das Klipschhorn

Wenn Sie diese Zeilen lesen, haben Sie vielleicht schon einen langen Weg auf der Suche nach Informationen zum Selbstbau eines Klipschorns® hinter sich. Und den Bau vermutlich noch vor sich. Hier möchte ich Ihnen einen Rat mitgeben. den ich selber bekommen habe:
Get ready for some aggravation and sleepless nights. Good woodworking skills are a must. Just remember to HAVE FUN! It will all be worth it.

Ja, es ist so. Es gibt Schwierigkeiten, schlaflose Nächte mit vielen Überlegungen. Die Hörner dürfen auch die ersten Boxen sein, die man baut. Aber nicht die ersten, komplizierten Werke aus aus Holz. Und manchmal muß man sich wirklich erinnern, warum man das alles macht. Aber die Mühe ist es wert!

Mein Ziel war es, möglichst genaue Kopien der Originale zu bauen. In meinem Fall eine Kopie des Typs "B", der über eine geschlossene Hochtoneinheit verfügt, die mit einem "Abstandshalter" (spacer, riser) auf das Bassgehäuse gesetzt wird. Es gibt noch den Typ "C", bei dem der Spacer fehlt, und der Typ "D" (Decorator), bei dem die MT- und HT-Chassis schlicht auf eine Schallwand geschraubt werden. Mir gefällt die "B"-Version am besten, und der WAF dürfte auch der beste sein :-)

Die Konstruktionszeichnung für die Hörner habe ich komplett selbst erstellt. Das hatte mehrere Gründe. Zum einen hatte ich bei fast allen mir vorliegenden Versionen Zweifel, ob die Maße und insbesondere die Winkel denn korrekt sind. Die einzige Ausnahme war der Plan von Erik Forker, der jedoch für 13 und 19 mm Plattenstärke gezeichnet ist (Spanplatte), und ich partout Multiplex verwenden wollte, um die passende Stabilität zu haben und das Finish leichter auf Wohnzimmerniveau zu bekommen.

Außerdem wurden die KHorns früher vollständig aus Sperrholz gebaut. Pläne vom Top hatte ich nicht, aber hier hat mir "BigD" aus dem Klipsch-Forum mit Handskizzen (und noch vielen weiteren Dokumenten) weitergeholfen. Von hier aus noch mal ein herzliches Dankeschön!

Die Zeichungen habe ich mit dem Programm "Qcad" der Firma Ribbonsoft auf meiner Linuxbox angefertigt. Es ist ein 2-D CAD System, daß es für Linux in einer kostenfreien Community Version gibt. Ich kann das Programm nur empfehlen, möchte aber den Hinweis geben, daß es für CAD-Neulinge wie mich (habe das zeichnen noch mit Papier und Bleistift gelernt :-) schon eine Weile dauert, bis man flüssig mit dem Werkzeug arbeiten kann.

Bitte beachtet, daß die folgenden Pläne noch nicht wirklich fertig sind, da z. B. die Teilenummern in der Zusammenbauzeichnung fehlen!

Die Ergänzungen kommen sobald wie möglich ...

Erfahrungen

Nun ist es schon schon fast drei Jahre her, daß die KHorns die ersten Töne von sich gegeben haben, und damit Zeit, ein wenig zu berichten. Sie haben in der Zeit nichts von ihrer Faszination verloren. Im Gegenteil. Rein subjektiv hat sich die Basswiedergabe in der Zeit verbessert. Die Hörner reichen jetzt noch weiter runter, als zu Anfang. Meine Erklärung dafür ist, daß die damals neuen Tieftontreiber nach und nch erst eingespielt worden sind. Sie damals einfach nur 1 Stunde durchzuwobbeln hat wohl nicht gereicht.

Daß das Einspielen der Treiber im eingbauten Zustand so lange dauert, liegt wohl daran, daß die meiste Zeit praktisch keine Leistung zugeführt wird. Bei Untermalungslautstärke - wenn man sich also noch unterhalten kann, liegt die Leistung bei ca. 10mW Peak! Wer's nicht glaubt: Hörner bauen und Oszilloskop anschließen. Bei 1 Watt Peak sind die Hörner bereits so laut, daß im Mietshaus der Ärger mit den Nachbarn vorprogrammiert ist ...

Und wenn es dann in Richtung gefühlter "Originallautstärke" geht, habe ich ca. 15W Peak gemessen. Mein Verstärker ist ein Grundig R3, glücklicherweise frei von Brumm und Rauschen - also dead quiet, wie die Amis sagen würden. Und er läuft bei Zimmerlautstärke im Bereich des Ruhestroms der Endstufe, so daß hier Klasse-A Betrieb vorliegt.

Und der Klang? Schlechte Aufnahmen klingen genauso grauenvoll, wie sie sind. Bei guten Aufnahmen, insbesondere wenn es Liveaufnahmen sind, holen die Hörner die Bühne ins Zimmer. Man ist nicht dort, sondern die Musiker sind hier. Und ich kann Euch sagen, wenn Rory Gallagher im Zimmer loslegt, dann wackeln die Wände :-)